Auf Wirksamkeit, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit des Materials achten

(djd). Eleganz und Gemütlichkeit im klassischen Gewand: Ältere Häuser haben ihr ganz eigenes Flair und stehen deshalb bei Immobilieninteressenten hoch im Kurs. Bestandsimmobilien rücken auch deshalb verstärkt in den Blick, da freie Grundstücke für einen Neubau vielerorts Mangelware sind. Zudem lässt sich bei Altbauten mit nicht mehr zeitgemäßer Energieeffizienz oft über den Preis verhandeln – so bleibt anschließend finanzieller Spielraum, um das neue Zuhause fit für die heutigen Anforderungen zu machen. An erster Stelle der Modernisierungsplanung steht meist die nachträgliche Dämmung. Wenn weniger Heizwärme nach außen entweicht, senkt das dauerhaft die Heizkosten und trägt mit eingesparten Emissionen zum Klimaschutz bei.

Ökologisch ein Gewinn

Unabhängig von der verwendeten Heizenergie und dem Zustand der Immobilie zeigt sich, dass eine Dämmung stets ökologische Vorteile mit sich bringt. Zu diesem Schluss kommt das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) in einer Studie zur Umweltbilanz verschiedener Dämmstoffe. Die Einsparungen, die durch die Dämmung erzielt werden können, überwiegen um ein Vielfaches die Energie, die zuvor in ihre Produktion fließt. Hinzu kommt: Weitere Modernisierungsschritte wie ein Austausch der alten Heizung sind oft erst nach einer Verbesserung der energetischen Effizienz sinnvoll. „Der Wechsel beispielsweise zu einer Wärmepumpe im Altbau ist erst dann wirklich effektiv, wenn der Dämmstandard so angepasst ist, dass er niedrige Vorlauftemperaturen zulässt“, erklärt Serena Klein, Sprecherin der Geschäftsleitung des Industrieverbands Hartschaum e.V. (IVH). Sie empfiehlt, sich bei der Planung und Ausführung durch Energieberater und erfahrene Fachhandwerker vor Ort begleiten zu lassen.

Nachhaltig über Jahrzehnte

Ein wichtiger Faktor für die Wirksamkeit der Modernisierung ist die Wahl des geeigneten Materials. Die Dämmleistung spielt ebenso eine Rolle wie die Kosten, die Verarbeitbarkeit sowie Aspekte der Nachhaltigkeit. Seit über 50 Jahren etwa bewährt sich EPS (Expandiertes Polystyrol) in der Gebäudepraxis. Es ist nicht nur effektiv, robust und langlebig, sondern lässt sich auch nach Jahrzehnten der Nutzung noch wiederverwenden. Die weltweit erste Recyclinganlage in den Niederlanden, basierend auf einem vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung entwickelten Prozess, ermöglicht geschlossene Wertstoff-Kreisläufe. Unter www.ivh.de etwa finden sich dazu mehr Informationen. Die FIW-Studie wiederum bestätigt die hohe Effizienz des Dauerbrenners unter den Dämmstoffen: So benötigt graues EPS, auch bekannt als Neopor, nur fünf bis acht Monate, um die CO2-Emissionen aus seiner Produktion zu kompensieren.

Foto: djd/IVH/Getty Images/yunava1