Die Stiftung Umwelt Arena Schweiz gewinnt mit dem Projekt «Methanol-Hybridbox» eine weitere Auszeichnung. In der Kategorie Projektentwicklung und Innovation gewinnt sie den «Real Estate Award 2025».
Gemeinsam mit dem Ausstellungspartner Hybridbox AG aus Eschlikon gewinnt die Umwelt Arena den Preis, welcher kürzlich in Baden übergeben wurde. Ausgezeichnet wurde eine Wohnüberbauung mit zwei Mehrfamilienhäusern in Bassersdorf ZH, welche von der Stiftung Umwelt Arena initiiert und mit Ausstellungspartnern aus der Wirtschaft und der Ostschweizer Fachhochschule (OST) umgesetzt wurde.
«Die Auszeichnung mit dem Real Estate Award 2025 hat uns begeistert – sie ist eine grossartige Bestätigung unserer Arbeit» meint der Geschäftsführer der Hybridbox AG, Roger Balmer. Und Walter Schmid, Stiftungsratspräsident der Umwelt Arena, ergänzt: «Der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung verlangt mehr Flexibilität im Stromnetz, insbesondere die Möglichkeiten einer saisonalen Speicherung müssen ausgebaut werden. Unser innovativer Lösungsansatz: die Methanol-Hybridbox setzt den überschüssigen und in erneuerbarem Methanol gespeicherten Sommerstrom im Winter hocheffizient um und kann so einen Beitrag zur Reduzierung der Winterstromlücke beitragen».
Das inspirierende Gespräch mit dem ägyptischen Unternehmer Samih Sawiris während der Verleihung verlieh dem Anlass eine besondere Note. Er teilte seine Erfahrungen und Visionen zu nachhaltiger Baukultur – ein Thema, das auch zur ausgezeichneten Arbeit des Umwelt Arena-Ausstellers Hybridbox passt.
Flüssiger Brennstoff Methanol
«Einfach gesagt, ist der ‘Real Estate Award 2025’ die jährliche Auszeichnung für herausragende Leistungen in der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft», erzählt Roger Balmer. Innovative Energietechnologien ermöglichen klimaneutrales und bezahlbares Wohnen.
Im Sommer wird immer mehr Solarstrom produziert, welcher bisher nicht für die kalte Jahreszeit gespeichert werden konnte. Es kommt zur sogenannten Winterstromlücke. Wie kann man im Winter heizen, ohne das Klima zu belasten – und ohne steigende Nebenkosten? Das Projekt in Bassersdorf liefert eine Antwort: Es zeigt, wie überschüssiger Sommerstrom mit Power-to-X-Technologien gespeichert und im Winter effizient genutzt wird. Die bewährte Hybridbox, eine kompakte und patentierte Energiezentrale, die Wärme, Kälte und Strom hocheffizient bereitstellt, wurde für den Betrieb mit Methanol angepasst. Aktuell wird sie unter realen Bedingungen im nachhaltigen Neubau in Bassersdorf eingesetzt – ein Vorzeigeprojekt für klimabewusstes Bauen.
Gebäude produzieren Strom
Roger Balmer erklärt: «Die Gebäude sind quasi Energiewürfel, welche auf dem Dach und an den Fassaden komplett mit PV- Modulen belegt sind und im Sommer viel Strom produzieren. Dieser wird über das Netz in Richtung Kehrichtverbrennungsanlage Horgen gebracht. Dort wird dieser in Wasserstoff umgesetzt und mit Zugabe von CO2 zu Methanol umgewandelt.» Geplant sei, dass zukünftig das CO2 auch aus dem Kamin der Kehrichtverbrennungsanlage entnommen wird. Dieses erneuerbare Methanol werde wieder zurück nach Bassersdorf gebracht und mit der Hybridbox im Winter hocheffizient zu Strom und Wärme umgesetzt. Die «flüssige» Sonne vom Sommer wird im Winter wieder gebraucht. «Die Hybridbox ist eine Kombination aus einem Methanol-Motor mit Generator und einer Wärmepumpe und kann in dieser Kombination aus einer Kilowattstunde Methanol 1,8 Kilowattstunden Wärme produzieren. Effizienter kann aktuell ein solcher Brennstoff nicht umgesetzt werden.»
Dank des lokal gespeicherten Methanols kann die Anlage mit der Hybridbox auch bei einem Stromausfall weiterbetrieben werden und stellt eine Notstromversorgung für das gesamte Gebäude sicher.
Das gesamte System mit der Hybridbox kann sowohl bei einem Neubau wie auch bei einer Sanierung eingesetzt werden. Dadurch ist das System sehr nachhaltig. So kann auch bei wenig sanierten Gebäuden eine technische Sanierung realisiert werden, welche günstigen Wohnraum sichert.


