Ein Baugrundgutachten gibt mehr Sicherheit für den Eigenheimbau

(djd). Wer den Bau eines Ein- oder Zweifamilienhauses auf eigenem Grund und Boden plant, muss zunächst das passende Grundstück dafür finden. Da der Kauf langfristig die Weichen für das weitere Leben stellt, sollten dabei wichtige Aspekte wie die Lage, die Infrastruktur und Anbindung an Schulen, Kultureinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und mehr berücksichtigt werden. Auch die Erschließung des Grundstücks selbst sollte geprüft werden – muss der Bauherr sie organisieren und bezahlen, kann das mit erheblichen Kosten verbunden sein. Erik Stange, Pressesprecher des Verbraucherschutzvereins Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB), weist auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin: Er rät dazu, vor dem Vertragsschluss für einen Kauf ein Baugrundgutachten von einem unabhängigen Sachverständigen anfertigen zu lassen. Es liefert wichtige Informationen über die Bodenbeschaffenheit und mögliche geologische Gegebenheiten, die einen erheblichen Einfluss auf die Stabilität und Sicherheit des geplanten Bauvorhabens haben können.

Wie ist der Boden beschaffen?

Die Untersuchung des Bodens gibt Aufschluss darüber, wie das Haus gegründet sein muss, um sicherzustellen, dass es nicht zu Feuchteschäden oder Rissbildungen im Bauwerk kommt. Unter www.bsb-ev.de stehen dazu mehr Infos und Kontaktadressen von Bauherrenberatern in ganz Deutschland zur Verfügung. Der Gutachter ermittelt die Bodenart und -klasse oder die Wasserdurchlässigkeit und kann so Aussagen zur Tragfähigkeit treffen. Zu beachten sind auch der Grundwasserspiegel sowie die möglichen Höchstwasserstände oder Schichtenwasser im Boden. Diese Daten liefern eine wichtige Grundlage für die Bauplanung und Abdichtung. Zugleich verhindert ein gründliches und sachgerechtes Gutachten, dass unnötig teure und nicht erforderliche Gründungs- und Abdichtungsarbeiten vorgenommen werden.

Gibt es Altlasten?

Ohne Gutachten lässt sich nicht feststellen, welche Belastungen sich möglicherweise im Baugrund befinden. Das können zum Beispiel Schadstoffe aus einer vorherigen Nutzung oder überdeckte Fundamente früherer Bebauungen sein. Werden diese nicht rechtzeitig erkannt, kann die Beseitigung erhebliche Zusatzkosten verursachen.

Geringe Investition für hohe Sicherheit

Je nach Größe, Beschaffenheit und Lage des Baugrunds sind für das Gutachten Summen im dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich anzusetzen. Im Vergleich zu den Gesamtinvestitionen eines Bauprojekts sind die Kosten vergleichsweise gering, der Nutzen jedoch groß. Der BSB rät daher davon ab, ausgerechnet an dieser Stelle den Rotstift anzusetzen.

oto: djd/Bauherren-Schutzbund/Getty Images/Wilfried Besler