Rund 50’000 Gebäude werden heute in der Schweiz mit Holz-Zentralheizungen beheizt. Stark zugenommen hat der Bestand von Pelletheizungen. Deutlich abnehmend ist dagegen die Zahl der Stückholzheizungen. Letztere stehen immer wieder im Fokus kritischer Berichte über Schadstoffe. Ist das berechtigt?
Sabine L’Eplattenier-Burri, Geschäftsleiterin von Holzenergie Schweiz, stellt kurz und bündig klar: «Die Holz-Zentralheizungen, auch Gebäudeheizungen genannt, werden zu Unrecht immer wieder als grosse Schadstoffquellen bezeichnet. Es ist in den letzten 30 Jahren gelungen, deren Feinstaubemissionen massiv zu senken! Nämlich von mehr als 3000 Tonnen Feinstaub auf noch gut 500 Tonnen pro Jahr». Der Ersatz alter Stückholz-Zentralheizungen durch moderne Anlagen und insbesondere durch Pelletheizungen hat die markante Reduktion ermöglicht. Die zunehmenden Kontrollen der installierten Anlagen – wie zuletzt flächendeckend in der Zentralschweiz – sensibilisieren die Öffentlichkeit und sind eine Chance für die Durchsetzung moderner Standards der Holzenergienutzung.
Feinstaub massiv reduziert – von 3’000 auf noch 500 Tonnen pro Jahr
Für Holzenergie Schweiz sind die erreichten Fortschritte noch kein Grund zum Zurücklehnen. «Wir wollen erstens den Ersatz alter, «dreckiger» Anlagen beschleunigen und zweitens weiterhin intensiv den korrekten Betrieb der Anlagen kommunizieren. Ein solcher ist wichtig für einen schadstoffarmen Betrieb.», bekräftigt Sabine L’Eplattenier-Burri. Tatsächlich steht und fällt die Schadstoffbilanz vor allem der handbeschickten Anlagen mit dem Verhalten der Betreiberinnen und Betreiber. Sie dürfen ausschliesslich gut gelagertes, rein naturbelassenes Holz verwenden und müssen die Anlagen exakt gemäss Instruktionen der Feuerungshersteller bedienen.
Kürzere Sanierungsfristen machen Dreckschleudern den Garaus
Auf die relativ hohen Beanstandungsquoten kontrollierter Holzheizungen in der Zentralschweiz angesprochen, erklärt Urs Spiegel, Leiter des Informations- und Beratungsdienstes von Holzenergie Schweiz: «Wir haben die Resultate der Kontrollen mit grossem Interesse zur Kenntnis genommen. Sie bestätigen unsere langjährigen und vielfältigen Aktivitäten für saubere Holzheizungen.» So sind Holz-Zentralheizungen zwingend mit einem Wasserspeicher zu betreiben, der genügend gross ist, um einen Teil der Wärme eines Abbrandes aufzunehmen und wohldosiert über längere Zeit an die Radiatoren im Haus abzugeben. Dies steigert den Komfort deutlich, denn nur an extrem kalten Tagen muss täglich gefeuert werden. «Und besonders liegt uns der Ersatz alter Anlagen am Herzen. Uns erscheint eine Frist von 10 Jahren für den Ersatz von bereits heute alten Anlagen einfach zu lang. Aus unserer Sicht sollten Anlagen, welche die geforderten Grenzwerte nicht erfüllen, spätestens innerhalb von fünf Jahren ersetzt werden.», fordert Sabine L’Eplattenier-Burri.
Damit kann Holz seine Trümpfe als erneuerbarer, einheimischer und klimaneutraler Brennstoff voll und ohne «Störfaktoren» ausspielen.
Über Holzenergie Schweiz
Der Branchenverband Holzenergie Schweiz betreibt seit 1979 einen professionellen Informations- und Beratungsdienst und setzt sich bei Behörden und Entscheidungsträgern für eine vermehrte Nutzung der „Wärme aus dem Wald“ ein. www.holzenergie.ch