Wärmespeicherfähigkeit von Beton für effiziente und behagliche Gebäude nutzen
(djd). Wer heutzutage neu baut oder ein älteres Gebäude saniert, hat vor allem das Thema Energieeffizienz im Blick: Bei der Gebäudehülle, vom Dach bis zur Fassade wird großer Wert gelegt auf möglichst geringe Wärmeverluste. Denn das senkt den Energiebedarf fürs Heizen und somit die laufenden Kosten für die Bewohner. Entscheidenden Anteil daran hat die Wahl geeigneter Materialien und der Bauweise: So gilt zum Beispiel massiver Beton zwar als klassischer und langlebiger Baustoff, doch seine verborgenen Talente dürften weniger bekannt sein: Die Eigenschaft, Wärme wirksam und effektiv speichern zu können, trägt dazu bei, in den eigenen vier Wänden nachhaltig Energie zu sparen und gleichzeitig das Raumklima zu verbessern.
Bauteile zum Heizen und Kühlen aktivieren
Eine massive Bauweise kann sich gleich mehrfach auszahlen. Bauteile aus Beton helfen nicht nur beim Energiesparen, sondern unterstützen zusätzlich das Gefühl der Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Denn ihre Wärmespeicherfähigkeit wirkt sich ausgleichend auf die Temperaturen in den Innenräumen aus. Tagsüber nehmen Betonbauteile überschüssige Wärme auf und geben sie langsam bei kälteren Temperaturen wieder an den Raum ab. „Dieser Effekt sorgt nicht nur für ein behagliches Raumklima ohne Luftverwirbelungen, sondern reduziert gleichzeitig den Energiebedarf für das Heizen oder Kühlen des Gebäudes“, schildert Lena Weigelt vom InformationsZentrum Beton. Mit der sogenannten Bauteilaktivierung können sich Bauherren diesen Vorteil zusätzlich zunutze machen. Dabei wird ein Rohrsystem in die Betonteile integriert, durch das – abhängig von der jeweiligen Saison – entweder warmes oder kaltes Wasser geleitet wird. Das Wasser gibt die Wärme an den Beton ab oder kühlt diesen, indem Wärme entzogen wird. Große Flächen wie Geschossdecken oder auch Wandelemente können somit den klassischen Heizkörper sowie Klimaanlagen ersetzen.
Umweltfreundlicher Betrieb mit erneuerbarer Energie
Weiter verbessern lässt sich die energetische Bilanz, wenn die Energie zum Erwärmen oder Kühlen des Wassers aus regenerativen Energiequellen wie einer Photovoltaikanlage oder aus Geothermie stammt. Ein Vorteil: Die Bauteilaktivierung ermöglicht es, die Energiezufuhr zeitlich so zu steuern, dass sie nur dann erfolgt, wenn erneuerbarer Strom im Überschuss zur Verfügung steht und demnach besonders kostengünstig ist. Unter www.nachhaltig-bauen-mit-beton.de etwa gibt es ausführliche Informationen dazu. Insbesondere bei Spannbeton-Fertigdecken sind derartige Wärme-Kühl-Decken inzwischen eine gängige und bewährte Praxis. Hier wird nicht nur Material, sondern auch einiges an Bauzeit eingespart.
Foto: djd/betonstein.org