Barrierefreie Umbauten richtig planen und ausführen

(djd). Fast zwei Drittel der Deutschen ab 65 Jahren leben laut einem Datenreport der Bundeszentrale für politische Bildung in selbst genutztem Wohneigentum. Und die meisten wünschen sich, dass dies bis ins hohe Alter so bleibt. Ein barrierefreier Umbau schafft gute Voraussetzungen dafür, dass man die eigenen vier Wände auch dann noch bequem nutzen kann, wenn körperliche oder mentale Einschränkungen auftreten. „Ein guter Zeitpunkt, sich über den Abbau von Barrieren Gedanken zu machen, ist, wenn sowieso Modernisierungsmaßnahmen anstehen“, sagt Erik Stange, Pressesprecher der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB). Der Aufwand und die Kosten sind dann meist nur geringfügig höher.

Bei Verträgen für barrierefreie Umbauten auf detaillierte Angaben achten

Wichtig sei es zudem, eine umfassende Planung zu erstellen. Auf ungenaue Angaben in Angeboten oder Prospekten solle man dabei nicht vertrauen, rät Stange. Aussagen wie „barrierearm“, rollstuhl-“ oder „altengerecht“ beschreiben keine verbindlichen Standards. Die gewünschten Anforderungen und Ausstattungen sollten daher detailliert vertraglich fixiert werden oder sich an der DIN-Norm 18040 „Barrierefreies Planen und Bauen – Planungsgrundlagen“ orientieren. Unterstützung bei der Bedarfsermittlung, der Vertragsgestaltung und bei der Kontrolle einer fachgerechten Ausführung der Baumaßnahmen bieten die unabhängigen Bauherrenberater des BSB, unter www.bsb-ev.de gibt es dazu viele weitere Infos und bundesweite Berateradressen.

Kleinere Anpassungsmaßnahmen können großen Nutzen bringen

Nicht in allen Fällen ist eine umfassende Modernisierung der Räumlichkeiten erforderlich. Oft bewirken bereits kleinere Anpassungen nützliche Veränderungen. Eine Umgestaltung der Raumnutzung kann zum Beispiel das Leben auf einer Ebene ohne tägliches Treppensteigen ermöglichen. Die Montage von Stütz- und Haltegriffen im Bad oder im Flur lässt sich schnell erledigen. Auch elektronische Hilfen, die unter dem Stichwort „Ambient Assisted Living“, kurz AAL angeboten werden, sind meist mit überschaubaren Aufwand nachrüstbar. Dazu gehören etwa elektronische Schlösser oder automatisch gesteuerte Rollläden. Smarte AAL-Systeme können auch Gefahrensituationen in der Wohnung erkennen und bei Bedarf einen Notruf absetzen.

Foto: djd/Bauherren-Schutzbund/Marko Priske