Tipps für eine marktgerechte Einschätzung und erfolgreiche Preisverhandlungen
(djd). Der Weg ins Eigenheim bringt für zukünftige Immobilienbesitzer viele Herausforderungen mit sich. Neben der Finanzierung besteht eine der größten darin, das richtige Objekt zu finden – und dann einen angemessenen Kaufpreis zu erzielen. Dabei kommt es neben dem persönlichen Verhandlungsgeschick auf einige sachliche Aspekte wie die Wohnfläche, den Energieausweis und eventuelle Erschließungskosten an.
Korrekte Wohnfläche ermitteln
Allein auf Dokumente und Angaben des Immobilienverkäufers sollte man nicht blindlings vertrauen, sondern fachliche Unterstützung nutzen.„Zum Auftakt kann es sinnvoll sein, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, um die wichtigen Eckdaten auf Richtigkeit zu prüfen“, rät Norbert Maier, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Regensburg. In Deutschland gibt es kein Gesetz, das als Grundlage für die korrekte Angabe der Wohnfläche dient. Die gängigste Methode zur Berechnung ist die Wohnflächenverordnung: Demnach darf nur die Grundfläche, die zum Wohnen genutzt werden kann, eingerechnet werden. Damit entfallen nicht ausgebaute Dachböden, Keller oder Garagen. „Flächen mit Dachschrägen werden erst ab einer Höhe von einem Meter angerechnet und unter einer Höhe von zwei Metern auch lediglich mit 50 Prozent“, weiß der Spezialist von Dr. Klein. „Balkone, Loggien und Terrassen können mindestens zu einem Viertel und maximal zur Hälfte einfließen.“
Effizienz unter die Lupe nehmen
Ein wertbestimmender Faktor ist neben der Lage die Energieeffizienz einer Immobilie. Der Verkäufer muss einen Energieausweis vorlegen: Klasse A+ ist dabei die beste Zuteilung, Klasse H die schlechteste. „Die Einteilung in eine bestimmte Effizienzklasse kann bei weitestgehend identischen Objekten hinsichtlich des Baujahrs, der Größe und der Lage einen erheblichen Preisunterschied bedeuten. Kaufinteressierte sollten einen Energieberater einbeziehen, um die Angaben bestätigen und mögliche anfallende Kosten für eine energetische Sanierung schätzen zu lassen“, sagt Norbert Maier.
Erschließungskosten prüfen
Käufer von Bestandsimmobilien fragen sich kaum, ob das Bauland korrekt erschlossen wurde. Dazu zählen etwa die Anbindung an das öffentliche Straßennetz, die Versorgung mit Strom und Wasser sowie dass die Entwässerung sichergestellt ist. Die private Erschließung innerhalb der Grundstücksgrenze liegt allein in der Verantwortung der Bauherren. Grundstückskäufer sollten daher sehr genau darauf achten, ob es offene Kosten gibt und wie die Übernahme im Kaufvertrag geregelt ist. „All diese Punkte haben Einfluss auf den Immobilienwert – und bieten somit gute Ansätze für Preisverhandlungen.“
Foto: djd/Dr. Klein Privatkunden/Getty Images/Svitlana Hulko