Praxisbeispiel aus Hessen zeigt, wie die Energieversorgung künftig aussehen kann

(djd). In Anbetracht der aktuellen Energiekrise wird auch verstärkt diskutiert, wie künftig eine sichere und klimaschonende Wärmeversorgung aussehen könnte. „Dabei sollten alle Maßnahmen gleichermaßen berücksichtigt werden, mit denen die Ziele erreicht werden können“, meint Adrian Willig, Hauptgeschäftsführer von en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie. Selbst heute noch ölbeheizte Gebäude könnten durch mehr Effizienz, Hybridtechnik und den Einsatz alternativer Brennstoffe, sogenannter Green Fuels, langfristig die Klimaziele erreichen. Modellversuche zeigen bereits die Praxistauglichkeit dieser Brennstoffe, das beweist das Beispiel einer Hybridlösung aus Hessen.

So funktionieren hybride Lösungen unter Einsatz von Green Fuels

Am westlichen Rand von Marburg bewohnt Familie Ruppert einen hochmodernen Neubau der Energieeffizienzklasse A+. Florian Ruppert hat sich bei der Energieversorgung seines Hauses bewusst für eine hybride Lösung entschieden. Darin eingebunden ist eine leitungsunabhängige moderne Öl-Brennwertheizung, eine kompakte und kostengünstige Luft-Wasser-Wärmepumpe, eine Photovoltaikanlage inklusive Solarstromspeicher sowie ein wassergeführter Holzofen. Die Gebäudehülle ist gedämmt, eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung minimiert Lüftungswärmeverluste. Reichen die erneuerbaren Energien zur Energieversorgung nicht aus, greift das System automatisch auf den gespeicherten flüssigen Energieträger zurück. Infos hierzu gibt es auch unter www.zukunftsheizen.de.

Treibhausgasreduzierter Brennstoff beigemischt

Dem Heizöl ist ein treibhausgasreduzierter flüssiger Brennstoff aus biobasierten Reststoffen beigemischt, einer der sogenannten alternativen Brennstoffe. Durch die intelligente Regelung von drei Wärmeerzeugern – Flüssig-Brennstoffkessel, Holzofen und Wärmepumpe – kann das hybride System flexibel zwischen einer ökonomischen oder ökologischen Betriebsweise entscheiden. So lassen sich Energiepreisschwankungen ausgleichen, in Kombination mit der PV-Anlage wird ein hoher Autarkiegrad erreicht. Ein einzelner 1.000-Liter-Tank ist nötig, um genug Brennstoff vorzuhalten. Das doppelwandige Modell besteht innen aus Kunststoff und außen aus Stahl. Der Brennwertkessel ist ab Werk für den Betrieb mit treibhausgasneutralen flüssigen Brennstoffen sowie beliebigen Mischungen mit konventionellem Heizöl ausgelegt und darf dadurch das kürzlich entwickelte Green-Fuels-Ready-Produktlabel tragen.

Foto: djd/en2x