PelletBOX: Pellets rund um die Uhr
Jetzt, wo Heizen so teuer ist, freuen sich die Besitzerinnen und Besitzer von Pelletöfen. Sie geniessen in ihren Stuben die behagliche Wärme aus erneuerbarer und klimafreundlicher Holzenergie. Es ist Samstagabend, Pellets müssen nachgefüllt werden, man will im Keller einen Sack Pellets-Nachschub holen und erschrickt: Der Vorrat ist aufgebraucht, der gemütliche Abend in Gefahr. Wo kriegt man um diese Zeit Pellets her?
Schon von weitem fällt die containergrosse PelletBOX auf. Das ist also die aufsehenerregende Erfindung, die rund um die Uhr und zu ganz normalen Preisen Pellets liefert. Wer hat’s erfunden? Für einmal nicht die die Schweizer, sondern die Italiener. Denn in Italien sind schon heute hunderttausende von Pelletöfen installiert. Da liegt es auf der Hand, etwas für eine zeitlich lückenlose Versorgung zu tun. Bereits sind in Italien über 50 PelletBOXen installiert, und es werden schnell mehr. Das Bedürfnis der Kundschaft, jederzeit auf einfache Art und Weise Pellets beschaffen zu können, ist vorhanden. Das müssen wir auch in der Schweiz haben, sagten sich einige findige Köpfe im thurgauischen Eschlikon.
Und genau dort steht die erste PelletBOX der Schweiz. Schmid energy solutions, ein führender Hersteller von Holzfeuerungen aller Art und Spezialist für umweltfreundliche Heizungen, hat eine PelletBOX angeschafft und aufgestellt. Man will damit das Marktpotenzial ausloten. Die Motivation für das Engagement ist in der Marktsituation begründet. Die Nachfrage steigt seit längerem kontinuierlich und in jüngster Zeit gar stürmisch an, die Verfügbarkeit und die Preisentwicklung der Pellets sorgen für Unsicherheit bei der Endkundschaft, die Eigentümer von Pelletöfen wollen sich jederzeit Nachschub beschaffen können, die Grossverteiler haben ein Platzproblem für voluminöse «tiefpreisige» Produkte in ihren Läden und sind deshalb an Lösungen ausserhalb der teuren, beheizten Ladenflächen interessiert. Zudem kommuniziert die PelletBOX, wenn sie Nachschub braucht, automatisch und direkt mit dem Lieferanten, was den Warenprozess wesentlich vereinfacht.
Kooperationen mit Grossverteilern für eine flächendeckende Versorgung
Das Betriebskonzept sieht denn auch Kooperationen mit Grossverteilern vor. Bevorzugt im gut sichtbaren Eingangsbereich von Bau- und Hobbymärkten wie Migros, Landi, Jumbo (Coop) oder OBI soll die PelletBOX zu stehen kommen. Sie lässt sich äusserlich dem Erscheinungsbild des jeweiligen Aufstellungsortes anpassen. Marco Bichsel, Marketing Manager Domestic bei der Firma Schmid, freut sich über die bisherigen Reaktionen der Grossverteiler: «Wir haben bereits einige der potenziellen Partner angesprochen. Sie zeigen alle ein grosses bis sehr grosses Interesse an der innovativen Erfindung.» Ob die Partner die Automaten kaufen, mieten oder leasen werden, ist zurzeit noch offen. Es sind mehrere Optionen denkbar. Integraler Bestandteil des Konzepts ist das Angebot der Firma Schmid zur Übernahme der gesamten Servicekette. Dies sichert einen zuverlässigen Betrieb, und die Grossverteiler müssen kein Personal für neue Aufgaben weiterbilden. Marco Bichsel ist auch nach einigen Monaten Betrieb begeistert von der Erfindung. Er ist «Administrator» der ersten PelletBOX und kennt sie in- und auswendig. «Das Wichtigste ist, dass der Kauf von Pellets möglichst einfach und schnell funktioniert. Und zwar mit Bargeld oder Karte», erklärt er und demonstriert den Ablauf eines Kaufvorganges.
Einfachste Bedienung und zuverlässiger Betrieb sind wichtig für den Erfolg
Ein grosser Bildschirm erklärt das Vorgehen Schritt für Schritt. Zunächst kann man aus fünf Sprachen die Benutzerführung wählen. Wer bar bezahlen will, kann das ebenso, wie auch die Möglichkeit der Bezahlung per Kredit- oder Kundenkarte besteht. Letztere lässt sich direkt an der PelletBOX beziehen. Den Behälter oder Sack für die Pellets kann man entweder selber mitnehmen, oder zu einem kleinen Preis ist ein praktischer, wiederverwendbarer Sack aus dem Automaten erhältlich. Mit einem einfachen Handgriff lässt sich die auf Bodenhöhe platzierte Fronttüre der Befüllungsanlage öffnen. Der Sack ist in eine praktische Vorrichtung einzuklicken. So bleibt er für die Befüllung offen und die Pellets fallen sicher und vollständig hinein. Für die Befüllung ist die Türe aus Sicherheitsgründen zu schliessen. Ein Sicherheitsbolzen verhindert das Öffnen der Türe während des Befüllungsvorgangs. Nun kann die gewünschte Pelletmenge angetippt werden. Zur Verfügung stehen 5, 7.5, 10 oder 15 Kilogramm. Die entsprechenden Preise sind gut sichtbar angegeben, so dass jederzeit Klarheit über die entstehenden Kosten besteht. Sind die beschriebenen Schritte inklusive der Zahlung erledigt, beginnt die PelletBOX zu summen und rattern und füllt die gewünschte Menge aufs Gramm genau in wenigen Sekunden ab. Die Türe lässt sich danach wieder öffnen, und der Behälter oder Sack kann entnommen werden. Dem Samstagabend an gemütlicher Wärme steht nun nichts mehr im Weg.
Der Vorratsbehälter der PelletBOX fasst etwa 4’500 Kilogramm. Je nach Aufstellungsort können regionale Pelletanbieter das Nachfüllen selbständig übernehmen. Sie werden entsprechend instruiert und erhalten die nötigen Zugangscodes. Das Befüllen des Vorratsbehälters gestaltet sich sehr einfach. Es funktioniert wie ein normaler Hausanschluss für eine Pelletheizung. Somit können die Betreiber der Pelletbox mit ihren gewohnten und bisherigen Pelletlieferanten weiterhin zusammenarbeiten. Das Personal der Grossverteiler ist lediglich mit wenigen Arbeiten zu betrauen, beispielsweise mit dem Leeren der Geldkassette oder dem Nachfüllen des Spenders der wiederverwendbaren Säcke.
Man darf gespannt sein, ob und in welchem Tempo die PelletBOX die Schweiz erobern wird. Ein weiterer Aspekt könnte dabei helfen: Schweizerinnen und Schweizer kaufen immer mehr Pelletgrills. Da geht es nicht mehr um die gemütlich warme Stube im Winter, sondern in der warmen Jahreszeit um punktgenau gegrilltes Fleisch oder Gemüse. Wer einen solchen Grill betreibt und am Samstagabend Gäste zur Grillparty eingeladen hat, kann es heute erleben: Die Pellets gehen aus und im Keller ist kein Nachschub mehr zu finden… Eine pfiffige Erfindung aus unserem südlichen Nachbarland schafft Abhilfe.
Webseite: www.holzenergie.ch