Wie lassen sich wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedürfnisse in Einklang bringen? Wie können wir die anstehenden sozialen und ökologischen Herausforderungen meistern? Diesen Fragen, die durch die Covid-Pandemie an Brisanz gewonnen haben, gingen die gemeinnützigen Bauträger heute an ihrem grössten Branchenanlass nach. Das Fazit: Es braucht neue, nachhaltigere Wirtschaftskonzepte und soziale Innovation. Gemeinnützige Bauträger bieten dies schon heute und sind ein Zukunftsmodell, das an Bedeutung gewinnen wird.

Gegen 400 Vertreterinnen und Vertreter von Wohnbaugenossenschaften aus der ganzen Schweiz, Behörden, Unternehmen sowie Fachleute trafen sich heute in Luzern zum 8. Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften. Unter dem Motto «Modell für die Zukunft. Was Wohnbaugenossenschaften der Gesellschaft nützen» beleuchtete die Tagung vielversprechende neue Konzepte für Wirtschaft und Gesellschaft und zeigte, welchen Beitrag gemeinnützige Bauträger dazu leisten können.

Ruf nach mehr sozialer und ökologischer Verantwortung
Die beiden Dachorganisationen des gemeinnützigen Wohnungsbaus wollten mit der Tagung aufzeigen, welche vielfältigen Mehrwerte der gemeinnützige Wohnungsbau bietet. «Die gemeinnützigen Bauträger sorgen nicht nur für preisgünstigen Wohnraum. Sie gehen auch auf neue Wohnbedürfnisse ein – etwa das Wohnen im Alter, neue Wohnformen, Wohnen und Arbeiten – und tragen zur Erreichung der Klimaziele bei», betonten Ständerätin Eva Herzog, Präsidentin von Wohnbaugenossenschaften Schweiz und Daniel Burri, Präsident von WOHNEN SCHWEIZ. Damit entspricht das historische genossenschaftliche Modell ganz dem Zeitgeist und kommt dem Ruf nach mehr sozialer und ökologischer Verantwortung entgegen.

Nachhaltig wirtschaften als Erfolgsfaktor
Dass es ein Umdenken auch von Seiten Wirtschaft und Politik braucht, machte Key-Speakerin Tina Teucher, Mitglied des jungen Club of Rome, in ihrem Referat deutlich. «Junge Leute gehen für Klimaschutz und Gerechtigkeit auf die Strasse, Konsumenten fordern verantwortungsvolles Unternehmertum.» Sie zeigte, was Unternehmen und Organisationen tun können, um sich nachhaltiger auszurichten und fit für die Zukunft zu machen. Wie solche neuen Konzepte aussehen könnten, beleuchteten Fachleute aus Wirtschaft, Zukunftsforschung und Soziologie: etwa ein Wirtschaftsmodell, das sich am Gemeinwohl ausrichtet, oder Stadtentwicklung, die sozialen Faktoren mehr Stellenwert einräumt.

Wohnbaugenossenschaften haben die Lösungen
Inspirierende Genossenschaftsprojekte aus dem In- und Ausland zeigten, dass Genossenschaften zu diesen Fragen bereits heute viel beitragen und zu den Innovationstreibern zählen. «Es ist beeindruckend, was Genossenschaften alles für die Gesellschaft leisten. Auf viele Fragen haben wir heute schon die Lösungen – aber um einen Unterschied zu machen, bräuchte es deutlich mehr gemeinnützigen Wohnungsbau», resümierte Adrian Achermann, Geschäftsführer von WOHNEN SCHWEIZ in seinen Schlussworten. Urs Hauser, Direktor von Wohnbaugenossenschaften Schweiz, dankte den anwesenden Genossenschaftsvertreterinnen und -vertretern für ihr vielfältiges gesellschaftliches Engagement und rief sie dazu auf, dieses in der Öffentlichkeit noch stärker sichtbar zu machen.

Wichtigster Event der Genossenschaftsbranche Mit dem Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften wollen die beiden Dachverbände des ge-meinnützigen Wohnungsbaus, Wohnbaugenossenschaften Schweiz und WOHNEN SCHWEIZ, die Branche von innen heraus stärken und auf die Herausforderungen und Anliegen der Wohnbaugenos-senschaften aufmerksam machen. Der Anlass fand bereits zum achten Mal statt und wurde von zahl-reichen Unternehmen und Organisationen mitgetragen. Er konnte nach dem Start der Pandemie erst-mals wieder durchgeführt werden und zog auch dieses Mal mehrere hundert Teilnehmende an.

Weitere Informationen: https://www.forum-wohnen.ch/