Der Schweizer Immobilienmarkt bleibt geprägt von einer strukturellen Verknappung. Dies
zeigt die aktuelle Immobilienumfrage des Hauseigentümerverbands Schweiz. Die starke
Nachfrage nach Wohneigentum trifft weiterhin auf ein ungenügendes Angebot. Die Folge:
anhaltender Preisdruck und ein zunehmend erschwerter Zugang zum Eigenheim,
insbesondere für junge Familien und die Mittelschicht.
Jährlich befragt der HEV Schweiz Fachpersonen aus der Immobilienwirtschaft – darunter
Immobilienmakler, Liegenschaftsverwalter, Bewirtschafter, Immobilienbewerter sowie weitere
Branchenvertreter aus der gesamten Schweiz. Die Erhebung beleuchtet sowohl die aktuelle
Marktsituation als auch die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate. An der diesjährigen
Umfrage nahmen 432 Fachleute teil.
Nachfrage legt weiter zu, Angebot stagnierend bis rückläufig
Die Nachfrage nach Wohneigentum hat sich 2025 erneut verstärkt. Bei Einfamilienhäusern meldeten
45.8% der Befragten eine steigende Nachfrage (2024: 40.3%), 48.6% sahen stabile Werte (2024:
51.5%), und lediglich 5.5% beobachteten einen Rückgang (2024: 8.2%). Bei Eigentumswohnungen
zeigt sich ein ähnliches Bild: Nur 5.3% registrierten sinkende Nachfrage – deutlich weniger als im
Vorjahr (2024: 11.3%). Auch im Mehrfamilienhaussegment bleibt die Nachfrage hoch.
Auf dem Baulandmarkt stellten 51.3% der Befragten eine steigende Nachfrage fest, 39.3% meldeten
stabile Werte, und 9.4% registrierten eine rückläufige Nachfrage.
Dem gegenüber steht ein zunehmend knappes Angebot an Einfamilienhäusern: 35.7% der
Befragten sahen 2025 ein kleineres Angebot (2024: 31.2%), 50.9% ein stabiles (2024: 51.6%), und
nur 13.4% eine Zunahme (2024: 17.2%). Bei Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern
deutet sich eine Stabilisierung an. Ein stabiles Angebot bei gleichzeitig wachsender Nachfrage
bedeutet jedoch faktisch eine relative Verknappung – mit entsprechend steigendem Wettbewerbsund
Preisdruck.
Preise steigen weiter – Neubautätigkeit zu tief
Drei von vier Fachpersonen erwarten in den kommenden zwölf Monaten steigende Preise für
Wohneigentum. Gleichzeitig bleibt die Bautätigkeit ungenügend, um die Nachfrage zu decken. Die
Wohnraumschaffung hinkt dem Bedarf zunehmend hinterher. Für Haushalte mit mittleren
Einkommen verschärft sich damit der Zugang zu Wohneigentum weiter – sowohl finanziell als auch
bei der Auswahl.
HEV Schweiz fordert bessere Rahmenbedingungen
Der HEV Schweiz ruft Politik und Behörden dazu auf, die Wohnraumentwicklung zu beschleunigen
und den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern – durch schnellere Bewilligungsverfahren,
weniger Bürokratie, mehr Planungssicherheit, und Massnahmen gegen missbräuchliche
Einsprachen. «Wohneigentum bleibt ein wichtiges Fundament für Stabilität, Vermögensaufbau, und
Altersvorsorge. Damit Eigenheimträume nicht unerreichbar werden, braucht es entschlossene
politische Schritte», so Markus Meier, Direktor des HEV Schweiz.
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