Waren die Gebäude der Vergangenheit noch stärker durch die Architektur geprägt, sind die Gebäude der Gegenwart vielmehr das Produkt eines interdisziplinären Prozesses. Ein Prozess, wo Generalisten und Spezialisten im engen Dialog zusammenarbeiten, mit dem Ziel, die verschiedenen Aspekte wie Architektur, Tragwerk, Fassade, Baustoffe, Gebäudetechnik usw. zu einem optimierten und auf die jeweiligen Anforderungen ausgerichteten Gebäudesystem zu formieren. In Zukunft sind diese einzelnen Gebäudesysteme in zunehmendem Masse Teil eines übergeordneten Systems und stehen mit diesem beispielsweise in Bezug auf Mobilität, Energiebezug/Abgabe, Recycling usw. in Wechselwirkung.

Dies verdeutlicht, dass das Planen, Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden nicht zuletzt durch die vielfältigen Anforderungen und neuen Technologien komplexer geworden ist. Diese komplexen Prozesse zu überblicken, zu steuern und zu kontrollieren sind die neuen Herausforderungen.

Entsprechend wurden neue Managementmethoden entwickelt; angefangen bei der integralen Planung über die computerunterstützten Planungswerkzeuge bis hin zu interdisziplinären Gebäudemodellen.

Die Anforderungen an die Planung ändern sich: Sollen beispielsweise für jeden Entwurfs- und Planungsschritt eines Gebäudes die vielfältigen Einflüsse auf die Energieeffizienz und CO2-Emissionen berechnet und einfach lesbar dargestellt werden, ist dies heute meistens nur mit hohen Zusatzaufwendungen und zeitlicher Verzögerung möglich.

In diesem Zusammenhang kommt dem BIM – Building Information Modeling – eine zunehmend grössere Bedeutung zu. BIM beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst, kombiniert und vernetzt.
Ein solches Gebäudemodell kann zu jedem Zeitpunkt im Gebäudelebenszyklus nach ökologischen und ökonomischen Fragestellungen untersucht und Alternativen können in sekundenschnelle überprüft werden. Im Gegensatz zu den heute vielfach implementierten einseitigen Massnahmen ohne Gesamtstrategie ist es dadurch möglich, das Gebäude ganzheitlich zu analysieren und zu bewerten. Und unter ganzheitlicher Sicht ist die gleichwertige Berücksichtigung von Form/Gestaltung, Konstruktion, Gebäudetechnik und Kosten gemeint.

Im Rahmen des Themenanlasses «Digitales Bauen» hat die SIA-FHE einen Workshop Report auf Ihrer Website publiziert, im Rahmen dessen Sie weitere Informationen zum Thema finden.

https://www.swissbau.ch/de/aktuell/blog/digitales-bauen