Abfluss verstopft? So können sich Verbraucher vor unseriösen Anbietern schützen
(djd). Bei einem verstopften Abfluss ist schnelle Hilfe gefragt. Dennoch ist Umsicht geboten: Die Branche der Rohr- und Kanalreinigung wird leider häufig zum Ziel von betrügerischen Machenschaften. Verbraucherschützer und Branchenverbände warnen vor schwarzen Schafen, die Notlagen mit überhöhten Preisen ausnutzen. Doch wie können Betroffene im Fall der Fälle fragwürdige Angebote und vertrauenswürdige Unternehmen voneinander unterscheiden?
Vorsicht bei fragwürdigen Angeboten
Ein häufiger Trick unseriöser Rohrreiniger ist eine irreführende Werbung. In Online-Suchmaschinen erscheinen sie oft unter bezahlten Anzeigen, die durch die Kombination von „Rohrreinigung“ mit einer Ortsangabe den Eindruck erwecken, es handele sich um ein lokales Unternehmen, warnt der Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. (VDRK). Doch in Wirklichkeit gibt es an der angegebenen Adresse meist kein Büro, die Anrufe werden an bundesweit operierende Vermittler weitergeleitet. Diese Unternehmen beauftragen dann Subunternehmer – häufig ohne feste Preisstruktur oder Qualitätskontrolle. Ein weiteres Warnsignal sind lückenhafte Angaben. Fehlen zum Beispiel vollständige Adressangaben oder wird nur eine Mobilnummer angegeben, ist Vorsicht geboten. „Auch kostenlose 0800-Nummern und vermeintliche Sonderangebote sind Hinweise auf eine zweifelhafte Geschäftspraxis“, erklärt der VDRK-Geschäftsführer Ralph Sluke. Vor allem die Rechnung führt nach seinen Worten oft zu Ärger: Leistungen werden doppelt berechnet, angeblich eingesetzte Spezialgeräte schlagen mit absurden Summen zu Buche, und selbst einfache Arbeiten können am Ende mehrere Tausend Euro kosten. Problematisch ist es zudem, dass oft auf eine sofortige Zahlung gedrängt wird – verbunden mit der Aussage, sonst die Arbeiten ansonsten nicht abzuschließen. Ralph Sluke: „Wer sich darauf einlässt, hat es später schwer, sein Geld zurückzubekommen.“
Seriöse Anbieter in der Region finden
Die Experten raten dazu, bereits im Vorfeld seriöse Handwerksbetriebe zu recherchieren und deren Kontaktdaten für den Notfall griffbereit zu haben. Unter www.suche.vdrk.de etwa können Verbraucher durch Eingabe ihrer Postleitzahl eine Umkreissuche durchführen und vertrauenswürdige, im Verband organisierte Anbieter finden. Wer bereits an einen dubiosen Anbieter geraten ist, sollte Rechnungen nicht vorschnell bezahlen, sondern sich bei Zweifeln an die Verbraucherzentrale vor Ort oder an einen Anwalt wenden. Der VDRK kann in solchen Fällen keine Rechtsberatung anbieten, steht aber mit allgemeinen Informationen zur Verfügung.
Foto: djd/VDRK/KI generiert