Ältere vorhandene Fassadendämmungen für einen besseren Wärmeschutz verstärken

(djd). Nachhaltigkeit beim Bauen und Modernisieren hat viele Facetten. Neben der Energieeffizienz eines Gebäudes kommt dem schonenden Umgang mit Ressourcen sowie dem Vermeiden von Abfällen ebenfalls große Bedeutung zu. Ein treffendes Beispiel dafür ist der Wärmeschutz: Wenn ein älteres Gebäude bereits über eine Dämmung verfügt, diese aber nicht mehr den heutigen Standards entspricht, muss sie nicht zwangsläufig entfernt werden. Stattdessen lassen sich viele Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) nachträglich aufdoppeln – das spart Material sowie Kosten, ohne unnötig Müll zu verursachen.

Verschönerung der Fassaden mit mehrfachem Nutzen

Jede Wärmedämmung ist besser als gar keine. Allerdings erfüllt ein Wärmeschutz zum Beispiel aus den 1970er- oder 1980er-Jahren nicht mehr die Anforderungen von heute. Eine Aufdopplung der WDVS-Fassade lohnt sich für Hauseigentümer gleich mehrfach: Es geht (noch) weniger Heizwärme über die Außenwände verloren, was den Energieverbrauch und somit die eigenen Emissionen senkt. Das Raumklima verbessert sich, das Zuhause fühlt sich behaglicher an – und kann durch die Modernisierung obendrein seinen Wert steigern. „Langzeituntersuchungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) belegen, dass ältere WDVS auch nach über 40 Jahren noch voll funktionstauglich sind, wenn sie fachgerecht geplant und ausgeführt wurden. Daher kann die Aufdopplung in vielen Fällen sehr sinnvoll sein“, erklärt Antje Hannig vom Verband für Dämmsysteme, Putz & Mörtel (VDPM). Ein idealer Zeitpunkt ist dafür gegeben, wenn aus optischen Gründen eine Modernisierung der älteren gedämmten Fassade geplant ist. Bestimmte Arbeiten wie das Aufstellen eines Gerüstes, Streichen oder Verputzen stehen dann ohnehin an und können so auf clevere Weise kombiniert werden.

Voraussetzungen durch Fachleute prüfen lassen

Damit die Aufdopplung einer vorhandenen Wärmedämmung möglich ist, sind verschiedene bauliche Voraussetzungen zu erfüllen. Die Planung und Ausführung gehört daher in die Hände erfahrener Verarbeiter, unterstreicht Antje Hannig weiter: „Erforderlich ist vorab eine fachgerechte Analyse des Ist-Zustandes des Wandaufbaus und der vorhandenen Dämmung. Auch die Standsicherheit inklusive des bestehenden WDVS ist zu prüfen.“ Wenn die Experten grünes Licht geben, kann eine Aufdopplung mit einem Neusystem unter Verwendung etwa von Polystyrol (EPS)- oder Mineralwolle-Dämmstoffen erfolgen. Unter www.vdpm.info finden sich weitere Informationen dazu. Neben Handwerksbetrieben sind auch zertifizierte Energieberater vor Ort geeignete Ansprechpartner. Sie können unter anderem dazu informieren, welche Fördermöglichkeiten sich für die Aufdopplung nutzen lassen.

Foto: djd/VDPM/Sievert