Forum des gemeinnützigen Wohnungsbaus in Basel mit über 300 Vertretern aus Genossenschaften, Wirtschaft und Forschung.

Über 300 Vertreter von Wohnbaugenossenschaften sowie Experten aus Politik, Wirtschaft und Forschung diskutierten in Basel, wie der gemeinnützige Wohnungsbau wachsen kann. Denn die Situation ist paradox: Der Bedarf an preisgünstigem und gemeinnützigem Wohnraum ist hoch. Dennoch sinkt der Anteil des gemeinnützigen Wohnungsbaus kontinuierlich. Am Beispiel von Basel-Stadt zeigte die Tagung auf, wie eine aktive Wohnpolitik dem genossenschaftlichen Wohnungsbau zu neuem Schwung verhelfen kann.

Das Forum des gemeinnützigen Wohnungsbaus, der grösste Branchenevent der Schweizer Wohnbaugenossenschaften, stand ganz im Zeichen des Wachstums. Der genossenschaftliche Wohnungsbau lebe vom Wachstum und müsse für die künftigen Generationen bauen, betonte Jörg Vitelli, Präsident von Wohnbaugenossenschaften Nordwestschweiz. Dass das Schwungrad des genossenschaftlichen Wohnungsbaus in der Region Basel wieder zum Drehen kommt, ist nicht zuletzt einer aktiven Wohnpolitik des Kantons zu verdanken. Wie diese Früchte trägt, zeigte Eva Herzog, Regierungsrätin und Finanzdirektorin Basel-Stadt auf: Mit dem Baurechtsvertrag Plus, der Abgabe von Land und dem Wohnraumfördergesetz pflegt der Kanton eine enge Zusammenarbeit mit den Genossenschaften. In den letzten Jahren entstanden auf Boden des Kantons 300 neue Genossenschaftswohnungen, in den nächsten fünf Jahren werden 1200 weitere dazukommen.

Wachstumskritik spielt Genossenschaften in die Hände

Key Speaker und Wachstumskritiker Harald Welzer inspirierte mit ganz neuen Denkanstössen zum Thema Wachstum. Und die Ökonomin Petra Huth zeigte auf, dass die zunehmende Kritik am Szenario des ungebremsten Wirtschaftswachstums genau den Genossenschaften mit ihrem alternativen Wirtschaftsmodell in die Hände spielt. Exkursionen zu den aktuellsten gemeinnützigen Bauprojekten in Basel illustrierten eindrücklich, dass die Genossenschaften das Potential haben, zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung und Wohnraumversorgung beizutragen.

Wie Wohnbaugenossenschaften diese Chance nutzen und mit welchen Strategien sie sich weiterentwickeln können, diskutierten anschliessend Fachleute aus der Nordwestschweizer Genossenschaftsszene: mit dem Aufbau von professionellen Strukturen, der Entwicklung von komplexen Bauprojekten oder innovativen Ansätzen zur Baulandgewinnung rüsten sie sich für das Wachstum.

Es braucht einen aktiven politischen Willen

Die Zeichen stünden gut für das Wachstum des gemeinnützigen Wohnungsbaus, folgerte Verbandspräsident Louis Schelbert in seinen Schlussworten. Denn Genossenschaften kommen dem Bedürfnis nach nachhaltigem Wachstum entgegen. Die Tagung habe gezeigt, dass die gemeinnützigen Bauträger das Potential haben, zu wachsen. Doch das genüge nicht: «Wie das Beispiel Basel zeigt, braucht es politischen Willen und eine aktive Wohnbauförderung, um den Anteil des gemeinnützigen Wohnungsbaus zu steigern. Es ist zwingend nötig, dass sich die öffentliche Hand auch auf Bundesebene für mehr gemeinnützigen Wohnungsbau einsetzt.»

Wichtigster Event der Genossenschaftsbranche

Mit dem Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften will der Dachverband Wohnbaugenossenschaften Schweiz die Branche von innen heraus stärken und auf die Herausforderungen und Anliegen der Wohnbaugenossenschaften aufmerksam machen. Jedes zweite Jahr ist der Anlass in einer Region der Schweiz zu Gast und wird gemeinsam mit einem Regionalverband der Wohnbaugenossenschaften organisiert. Das ausgebuchte Forum in Basel wurde von zahlreichen Organisationen und Unternehmen mitgetragen und erreichte mit über 320 Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz erneut einen Besucherrekord.

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