Gewerkschaften lassen FAR-Rentner im Stich

Zürich  – Bei der Sanierung der Frührente Bau sind sich die Sozialpartner in wesentlichen Punkten des Sanierungskonzeptes einig. Die Baumeister bieten an, die höheren Beiträge der Arbeitnehmer zur Sanierung der Stiftung FAR als Teil der bereits im August 2018 im Rahmen eines Gesamtpaketes offerierten Lohnerhöhung zu kompensieren. Trotzdem drohen die Gewerkschaften mit Streiks, um weitere Lohnerhöhungen durchzusetzen. Sie verhindern damit eine Lösung und lassen die FAR-Rentner im Stich. Die Baumeister sind stark an Lösungen interessiert und halten die Einladung an die Gewerkschaften offen, von der Strasse an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Um Festanstellungen auf inländischen Baustellen erhalten zu können, braucht es zudem Vereinfachungen und Verbesserungen bei den Arbeitszeiten.

Nach Monaten der Blockade durch die Gewerkschaften im Stiftungsrat FAR konnten seit Sommer bei der Sanierung des FAR Fortschritte erzielt werden. Die Vertragsparteien sind übereingekommen, das nun vorliegende Sanierungskonzept zur Vorprüfung bereits dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) zuzustellen. Ein wichtiges Element der Lösung ist die Erhöhung der Beiträge auf der Arbeitnehmerseite um 0.5% im Jahr 2019 und nochmals 0.25% per Anfang 2020 auf insgesamt 2.25%. Die Arbeitgeber zahlen heute und künftig mit 5.5% den Löwenanteil für die Finanzierung des flexiblen Altersrücktritts FAR. Um die dringende Sanierung der Frührente Bau endlich in trockene Tücher zu bringen, hat der Schweizerische Baumeisterverband den Gewerkschaften vorgeschlagen, diese Beitragserhöhungen mit entsprechenden Lohnerhöhungen im Rahmen des im August 2018 offerierten Gesamtpaketes von gesamthaft + 0.75% zu kompensieren. So könnte die Frührente Bau zeitnah gerettet werden. Die Gewerkschaften fordern nun als Gegenwert für die Sanierung der Stiftung FAR eine Lohnerhöhung, die wesentlich höher liegt. Damit drohen sie die Lösung für die Sanierung FAR auf der Zielgeraden abzuschiessen. Sie lassen die FAR-Rentner im Regen stehen.

Offene Verletzung der Friedenspflicht

Beim LMV braucht es noch wesentliche Verbesserungen. Um hier weiter zu kommen, müssen die Gewerkschaften auf die Baumeister zukommen und Hand bieten für die Vereinfachung und die Flexibilisierung der Arbeitszeiten für die Unternehmen. Dies ist zentral, um Festanstellungen auf inländischen Baustellen zu sichern. Auf Mitte Oktober haben die Gewerkschaften Streiks angekündigt. Sie verletzen damit offen und willentlich die geltende Friedenspflicht. Der Schweizerische Baumeisterverband stellt fest, dass die Gewerkschaften kein Interesse an einer Lösung zeigen, bis diese Streiks durch sind. Die Baumeister bedauern diese Situation und hoffen, dass die Gewerkschaften nach den Streiks mit konstruktiven Vorschlägen an den Verhandlungstisch zurückkehren.

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