Wer wohnt nebenan? Jeder 5. Schweizer spioniert dem Nachbarn im Internet nach

  • 20 Prozent der Schweizer haben schon mal im Internet nach Informationen über ihren Nachbarn gesucht, das zeigt eine aktuelle Studie von immowelt.ch
  • Google, Facebook und Xing sind die beliebtesten Plattformen zum Recherchieren
  • Eigentümer und Besserverdiener wollen häufiger wissen, wer nebenan wohnt

Nürnberg, 30. April 2019. Ist das Paar über mir verheiratet? Wo macht die Familie aus dem Nebenhaus gerade Urlaub? Welchen Job hat die Frau im Erdgeschoss? Das Privatleben der Nachbarn ist für viele Schweizer spannend. Jeder 5. Schweizer ist besonders neugierig und sucht sogar im Internet nach Informationen zum Nebenmann. Das zeigt eine repräsentative Studie von immowelt.ch, einem der beliebtesten Immobilienportale der Schweiz. Besonders gerne werden bei der Recherche klassische Suchmaschinen genutzt. Die meisten der neugierigen Schweizer (83 Prozent) gaben an, über Google, Bing oder Yahoo nach dem Nachbarn zu suchen. Daneben werden vor allem soziale Netzwerke genutzt. Auf Facebook (56 Prozent) und Instagram (16 Prozent) finden neugierige Schweizer private Daten wie Geburtsdatum, Beziehungsstatus oder Urlaubsfotos – vorausgesetzt, das Profil des Nachbarn ist öffentlich. In beruflichen Netzwerken (29 Prozent) wie LinkedIn oder Xing stossen Suchende auf Informationen zum Werdegang und zum aktuellen Job. Lediglich Dating-Apps wie Tinder nutzen die Schweizer gar nicht zum Nachforschen. So weit scheint das Interesse am Nachbarn dann doch nicht zu gehen.

Die Mehrheit der Schweizer hält allerdings nichts von Nachspionieren des Nachbarn. 60 Prozent sind der Ansicht, dass sie das Leben der Nachbarn nichts angeht und verzichten deshalb auf Internetsuchen. Weitere 20 Prozent sind einfach nicht am Leben des Nebenmanns interessiert.

Eigentümer sind neugieriger als Mieter

Grosse Unterschiede gibt es beim Vergleich zwischen den Schweizern, die eine eigenen Immobilie besitzen und denen, die zur Miete leben. Eigentümer sind interessierter am Leben der Nachbarn als Mieter. Während 24 Prozent der Immobilienbesitzer nach Informationen über ihre Nebenleute suchen, sind es bei den zur Miete lebenden Befragten hingegen nur 17 Prozent. Da Wohnungskäufer sich oftmals eine Immobilie fürs Leben kaufen, ist für sie eine gute Nachbarschaft wichtiger als für Mieter. Viele von diesen verbringen nur einen kurzen Lebensabschnitt in ein und derselben Wohnung und ziehen öfter um.

Neben den Eigentümern wollen vor allem Besserverdiener wissen, wer der Nachbar wirklich ist. 25 Prozent der Befragten mit hohem Einkommen haben schon mal nach Informationen über andere Bewohner gesucht. Bei den Geringverdienern waren es nur 13 Prozent. Auch hier dürfte es eine Rolle spielen, dass Besserverdiener häufig im Eigentum leben und wissen wollen, auf welche Nachbarn sie sich eingelassen haben.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Haben Sie im Internet schon mal nach Informationen über Ihren Nachbarn gesucht?

  • Nein, das Leben meiner Nachbarn geht mich nichts an: 60 Prozent
  • Nein, meine Nachbarn interessieren mich nicht: 20 Prozent
  • Ja, ich will wissen, mit wem ich Tür an Tür wohne: 20 Prozent

Welche Seiten/Plattformen haben Sie dafür genutzt?
(Teilmenge: nur die, die schon nach Informationen über Ihre Nachbarn gesucht haben; Mehrfachantworten möglich)

  • Suchmaschine (z. B. Google, Bing, Yahoo): 83 Prozent
  • Facebook: 56 Prozent
  • Berufliches Netzwerk (z. B. LinkedIn, Xing): 29 Prozent
  • Instagram: 16 Prozent
  • Spezielle Personensuchmaschine: 16 Prozent
  • Dating-Apps (z. B. Tinder): 0 Prozent

Für die von immowelt.ch beauftragte repräsentative Studie „Wohnen und Leben 2019“ wurden im Februar 2019 schweizweit 500 Personen (Online-Nutzer) ab 18 Jahren befragt.

Webseite + Bildquelle: https://www.immowelt-group.com