Der HEV Schweiz befragt jedes Jahr Immobilienexperten der ganzen Schweiz zur aktuellen Lage des Immobilienmarktes sowie über ihre Erwartungen für das kommende Jahr. An der diesjährigen Umfrage beteiligten sich über 240 Experten. Die Sachverständigen verspüren weiterhin eine leicht erhöhte Nachfrage nach Wohneigentum, dies im Gegensatz zum unverändert rückläufigen Bereich der Büro- und Gewerbeflächen. Wohnungsmieten verzeichnen steigende Tendenz.

Weiterhin steigende Preise für Bauland und Wohneigentum

Gegenüber dem Vorjahr melden die Experten eine leicht abgeschwächte Nachfrage nach Wohneigentum. Fast 70% registrierten während der vergangenen 12 Monate einen Anstieg der Eigentumswohnungs-Preise. Für die kommenden 12 Monate erwarten noch 40% der Befragten steigende oder stark steigende Preise für Eigentumswohnungen und die Hälfte der Immobilienexperten ist der Ansicht, dass die Preise im Einfamilienhaus-Segment weiter zulegen werden. Der Grund für die erwarteten Preissteigerungen im Wohneigentumsbereich – trotz des leichten Rückgangs eines noch immer herrschenden, starken Nachfrageüberhangs – ist in den über die letzten Jahre deutlich gestiegenen Baulandpreisen zu finden.

Sinkende Leerstände und steigende Wohnungsmieten

Bei knapp 40% der Experten sind die Leerstände in diesem Jahr etwas zurückgegangen und über die Hälfte sieht für die kommenden 12 Monate einen schweizweiten Anstieg der Wohnungs-mieten (Angebotsmieten).

Keine Lichtblicke bei Büro- und Geschäftsflächen

Im Bereich der Büro- und Geschäftsflächen hat sich die Situation gegenüber dem letzten Jahr nicht verbessert. Während sich der Nachfragerückgang gegenüber dem Vorjahr laut den Befragten vor allem in Zentrumslagen leicht abschwächte, hat sich das Handelsvolumen und die Nachfrage in mittelgrossen Städten und in Agglomerationsgemeinden weiter verkleinert. 53% der Experten rechnen demnach auch mit rückläufigen Bruttorenditen und 67% mit rückläufigen oder sogar stark rückläufigen Quadratmeterpreisen bei Büro- und Geschäftsflächen. Über 80% der Teilnehmenden erwarten für 2023 auch eine rückläufige Neubautätigkeit. Die Auswirkungen des pandemiebedingten Homeoffice-Booms führen noch immer zu keiner Entspannung in diesem Bereich.

Jährliche HEV-Immobilienumfrage

Seit den 1980er Jahren führt der HEV Schweiz jeden Herbst eine Umfrage bei Immobilien-treuhändern, Maklern, Analysten, Verwaltern und Investoren durch. Die Daten stellen eine der längsten verfügbaren Zeitreihen zum Schweizer Immobilienmarkt dar und bilden somit eine spannende Grundlage für Vergleiche zur Preisentwicklung. An der diesjährigen Umfrage nahmen über 240 Experten aus allen Regionen der Schweiz teil. In der Westschweiz wurden die Daten in Zusammenarbeit mit der Fédération Romande Immobilière (FRI) und der Chambre Genevoise Immobilière (CGI) erhoben. Fahrländer Partner (FPRE) verdichtete die Ergebnisse der HEV Umfrage mit eigenen Daten und errechnete damit einen Preiserwartungsindex, welcher ebenfalls veröffentlicht wird.

Webseite: https://www.hev-schweiz.ch/