Analyse der Mittelverwendung aus dem Netzzuschlag 2008-2019 und Vorschläge zur Optimierung

Oktober 2018 – Dr. Rudolf Rechsteiner, Dr. Ruedi Meier, Prof. Urs Muntwyler und Thomas Nordmann liefern mit dieser Studie eine kritische Analyse der Energiepolitik der Schweiz. Die Autoren zeigen auf, mit welcher Energiepolitik das ökologische Profil der Stromversorgung verbessert, die einheimische Wertschöpfung im Energiesektor gestärkt, die Versorgungssicherheit erhöht und die Kosten insgesamt gesenkt werden können. Die SES ist Herausgeberin der Studie.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Dank Preissenkungen ist neuer Photovoltaikstrom in der Schweiz heute günstiger als jede andere Kraftwerkstechnik. Photovoltaik und Windenergie revolutionieren den Energiesektor weltweit. Zusammen mit dem Weiterbetrieb der ökologisch sanierten Wasserkraft bilden sie eine gute Basis, um die Klimaziele des Pariser Abkommens rasch und kostengünstig zu erreichen.

In der Schweiz wird diese technologische Revolution blockiert. Während die Reserven im Netzzuschlagsfonds Ende 2018 voraussichtlich 1 Milliarde Franken übersteigen, bleiben zehntausende PV-Anlagen durch jahrelange Wartefristen blockiert. Und dies, obwohl neue Solarstromanlagen pro eingesetzten Franken aus dem Netzzuschlag 5 bis 50 Mal mehr Strom als alle andere Techniken liefern.

Photovoltaik kann auch im Winterhalbjahr den günstigsten Strom liefern. Die Versorgungssicherheit lässt sich mittels PV namhaft verbessern. Der Import von Strom könnte auch im Winterhalbjahr sinken. Solarstromanlagen im bebauten Raum sind anpassungsfähig und belasten Landschaften und Gewässer kaum. Für vertikal ausgerichtete Solarmodule an Fassaden, Balkonen und entlang von Verkehrswegen sowie an alpinen Standorten sollte der Bundesrat geeignete Anreize setzen.

Neue Solaranlagen sind kostengünstiger als der Bau von neuen Kraftwerken mit Wasserkraft, Biomasse, Biogas oder Geothermie. Bei den letzten drei ist der Einsatz zur Deckung des Wärmebedarfs dank besserem Wirkungsgrad, höheren CO2-Reduktionen und besserer Rentabilität sinnvoller.

Bundesrat und Parlement blockieren die Photovoltaik trotz inzwischen stark gesunkenen Kosten weiter. Dass der Ausbau nach der Volksabstimmung von 2017 klein gehalten wird, obschon die Solarenergie den Netzzuschlagsfonds pro Kilowattstunde am geringsten belastet, widerspricht dem Volkswillen und war so nicht zu erwarten.

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