Eine Generalversammlung nach Drehbuch: Volle Zustimmung gab es von den Mitgliedern für den reibungslosen Übergang im Präsidium von Holzbau Schweiz. Damit folgt ab September 2019 auf den langjährigen Zentralpräsidenten Hans Rupli sein bisheriger Vize Hansjörg Steiner. Einhellig nahmen die Holzbauunternehmer auch den Jahresbericht und die neuen Leitbilder des Verbandes ab.

Die SRF-Fernsehstudios in Zürich-Oerlikon waren am ersten Freitag im September der Treffpunkt für die Holzbaubranche. Traditionell wählt die jeweils gastgebende Sektion den Tagungsort für den Impulstag und die anschliessende Generalversammlung von Holzbau Schweiz. In diesem Jahr war die Sektion Zürich-Unterland an der Reihe, den Anlass auszurichten. So durften die rund 300 Gäste, Partner und Mitglieder von Holzbau Schweiz in den Studios 1 und 5 ein wenig Fernsehluft schnuppern. Am Leutschenbach begrüsst wurden sie von Zentralpräsident Hans Rupli, OK-Präsident Jürg Hugener, Regierungsrat Ernst Stocker und Nationalrat Hans Egloff.

Zeit bis zum Amtsantritt im Herbst 2019 gut nutzen
Film ab für die 112. Generalversammlung: Die Geschäfte wurden speditiv und nach Drehbuch abgewickelt. Ohne Gegenstimme folgte die Versammlung dem Vorschlag, den bisherige Vize-Präsidenten Hansjörg Steiner ab September 2019 zum Nachfolger für Hans Rupli zu machen. «Es ist noch nicht mein Jahr», relativierte Steiner, als der Applaus verklungen war, «und ich bin froh, dass ich noch ein Jahr Zeit habe.» Er versprach den Mitgliedern, die Zeit bis zu seinem offiziellen Amtsantritt gut zu nutzen, um sich in die vielfältigen Aufgaben einzuarbeiten. Hans Rupli, der noch bis kommenden Sommer im Amt verbleibt, gab einen kleinen Ausblick auf die Themen seines 20. und letzten Jahres als Zentralpräsident. Eine wesentliche Zielsetzung sei die Digitalisierung in der Bauwirtschaft. «Planungsprozesse verändern sich und Innovationszyklen beschleunigen sich», so Rupli: «Wir brauchen deshalb eine Strategie für die Digitalisierung im Holzbau.» Es müsse nicht jeder Holzbaubetrieb an der Spitze dieser Digitalisierung stehen, aber jeder Betrieb sollte wissen, wo er steht und wo er sich hinentwickeln möchte. «Die Basis dafür ist ein solides Handwerk», betonte Rupli. Gerade für kleinere Betriebe könne auch die Gebäudeerneuerung und -sanierung ein Ansatz mit Zukunftspotenzial sein.

Vom Preis- zum Preis-Leistungs-Wettbewerb
Auf politischer Ebene sieht der noch amtierende Präsident eine grosse Chance für den Holzbau, wenn im öffentlichen Beschaffungswesen nicht mehr nur der Preis über die Auftragsvergabe entscheidet, sondern künftig auch Qualität und Nachhaltigkeit. «Die Chancen dafür stehen gut», so Rupli. Der Nationalrat habe die entsprechende Eingabe bereits angenommen, jetzt sei die Diskussion noch im Ständerat hängig. Die seit Längerem schon positive Entwicklung des Holzbaus unterstreichen auch die Zahlen der Berner Fachhochschule, die Direktorin Gabriela Schlumpf an der Generalversammlung präsentierte. In allen Bereichen – ob bei Ein- oder Mehrfamilienhäusern, Neubauten oder An- und Umbauten – hat der Anteil des Holzbaus an der gesamten Bautätigkeit in der Schweiz zugenommen. Und auch die Anzahl der Lehrverhältnisse entwickelte sich mit Einführung der vierjährigen Lehre zum Zimmermann / zur Zimmerin EFZ positiv, so Schlumpf.

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